Leben mit dem Trauma der Vorfahren

KriegserbeBesonders leicht lernen wir im sozialen Kontakt. Das verdanken wir den Spiegelneuronen, über die wir mit anderen Menschen, vor allem wichtigen Bezugspersonen, in Resonanz gehen. Indem wir uns auf Andere einstimmen und mitschwingen, bauen wir unser Wissen auf, denn Lernen findet vor allem in sozialem Kontakt statt. Leider übertragen sich auf diese Weise auch weniger förderliche Erfahrungen wie die Folgen der von Vorgenerationen übertragenen Traumata. Nicht das Trauma selbst wird weitergegeben, aber der (oft stumme) Umgang damit, der das Überleben ermöglicht.Überhöhter Leistungsdruck, die Angst zu verreisen oder die Unfähigkeit Trost anzunehmen: oft sind es keine eigenen Verhaltensmuster, die uns Probleme verursachen oder blockieren, sondern von Eltern und Großeltern oder noch früheren Generationen übernommene.

Die Psychologen Dr.Udo Baer und Dr.Gabriele Frick-Baer beschreiben an Hand einer Vielzahl von Beispielen die Folgen von Kriegs-traumatischen Erlebnissen, die heute noch auf die Folgegenerationen wirken, entweder durch irritierendes Verhalten von Großeltern und Eltern, aber eben auch durch eigene Muster, die nicht angemessen scheinen:
\”Es wird alles aufgegessen\”, \”nur nichts wegwerfen, alles aufheben\”, \”da muss ich alleine durch\” oder \”stell dich nicht so an\”- maches davon läßt sich bei genauerer Betrachtung auf die Folgen von Kriegserfahrungen zurückführen.

Das Buch schafft Verständnis für die Opfer der Kriege, die Täter waren, oder Opfer und durch ihre Erlebnisse zu Tätern wurden. Es macht Mut, über das Leid des übernommenen Traumas hinauszugehen und den eigenen inneren Kern zu finden. Und es nimmt Lasten von Schultern, auf die sie nicht gehören und nimmt so auch körperlichen Stress.

Die Psychologen geben auch Hilfestellung mit praktischen Tipps für die Bewältigung. Nicht erwähnt sind zwei besonders wirkungsvolle Methoden, nachzulesen bei: Levine, Sprache ohne Worte und Alex Loyds healing code. Zu beiden folgen in diesem blog Besprechungen.