Wann ist das Leben lebenswert?

BlankenMit der zunehmenden Zahl der betroffenen Patienten rücken Demenzerkrankungen stärker in den Blick der öffentlichen Wahrnehmung. Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Zentren im Gehirn betroffen sind, die für die Herstellung des antreibenden und motivierenden Neurotransmitters Dopamin zuständig sind. Es ist der entscheidende Botenstoff unseres Belohnungserwartungssystems, verantwortlich für unseren inneren Antrieb. Wird kein Dopamin produziert, geht auch die Produktion von Serotonin, einem „Glückshormon“ drastisch zurück. Die Folge sind Beeinträchtigungen in der Motorik, in der psychischen ebenso wie in der körperlichen Leistungsfähigkeit und Schlaflosigkeit.

Henk Blanken, ein niederländischer Journalist, erhielt die Diagnose 2011 und beschreibt mit einer Mischung aus Distanz und Faszination akribisch seinen Fall und das unaufhaltsame Fortschreiten der Krankheit. Diese Geschichte liest sich spannend wie ein Roman und lässt nicht unberührt.

Über allem steht die Frage, welchen Gewinn ein stark verlangsamtes Leben ohne Leistung bringen mag und auch die Frage, ab wann ein Leben nicht mehr lebenswert ist. Für Blanken entsteht durch die reduzierte Leistungsfähigkeit eine ganz neue Art von Wahrnehmung und eine neue Lebensqualität.

Wann ist ein Leben lebenswert? Damit beschäftigt sich auch der Gehirnforscher Nils Birbaumer in seinem Bestseller.