Psychoaktive Pilze haben eine lange und wechselvolle Geschichte, in der sich Spiritualität, Kulturgeschichte und Wissenschaft verbinden. Unter ihnen wurden die Psilocybin-haltigen aufgrund ihrer Wirkung bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen in zahlreichen wissenschaftlichen Studien neu erforscht. Insbesondere die Mikrodosierung stößt derzeit auf großes Interesse. Sie ist noch pharmakologisch wirkungsvoll, sodass man die positiven Wirkungen ohne Nebenwirkungen spüren kann, eignen sich aber nicht für psychedelische Erfahrungen.
Zu den hervorzuhebenden Wirkungen gehört die Neurogenese, die Stimulierung der Bildung neuer Nervenzellen im Gehirn. Sie stellt insbesondere in mit Denk- und Lernprozessen in Verbindung stehenden Gehirnarealen eine Herausforderung mit zunehmendem Alter dar.
Auch Neuroinflammation, die stillen Entzündungsprozesse im Zentralnervensystem, lassen sich damit beeinflussen. Neuroinflammation verläuft bis auf Brain fog still und unbemerkt und führt Schritt für Schritt über degenerative Prozesse zu fortschreitenden Demenzerkrankungen. Psilocybin wirkt entzündungshemmend und neuroprotektiv.
Die Neuroplastizität ist eine wichtige Voraussetzung für die Anpassung des Gehirns an eine sich verändernde Umwelt. Neuronale Verbindungen sollten lebenslang gestärkt und modifiziert werden können. Psilocybin kann hier unterstützend wirken.
Psilocybin wirkt auf das serotonerge System, indem es zu einem dem Serotonin ähnlich wirkenden Stoff umgewandelt wird und an spezifischen Rezeptoren wirken kann. Dadurch werden Stimmung und Wohlbefinden beeinflusst, lt. einigen Studien mit besserer Wirksamkeit als die mit Nebenwirkungen behafteten und nicht immer wirksamen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.
Psilocybin moduliert insgesamt die neuronalen Aktivitäten, indem es Einfluss nimmt auf das sog. Default Mode Network und für eine vorübergehende vorübergehende Abkoppelung des Egos und Auflösung der Grenzen zwischen dem Selbst und der Umwelt sorgt. Dies ist in Fällen von Depressionserkrankungen ausgesprochen erwünscht, denn damit werden im DMN stattfindende negative Denkmuster und zugrundeliegende Gedanken unterbrochen. Insgesamt kann Psilocybin zu signifikanten Veränderungen der subjektiven Wahrnehmung und Stimmung führen.
Das Buch ist leicht lesbar und liefert eine für Laien verständliche Information.