Neurogenese: Voraussetzung für Resilienz und Gehirngesundheit

Der Hippocampus (bzw. die Hippocampi) ist Teil des limbischen Systems und hat eine besondere Bedeutung für unser individuelles Sein und unsere Erinnerungen. Er ist unser autobiographisches Gedächtnis und gleichzeitig über die sog. Raum-/ Zeitkoordinaten der Zugang zu den im Cortex gespeicherten Langzeiterinnerungen.

Der Hippocampus hat nur eine begrenzte Möglichkeit, täglich neue Erfahrungen und Informationen aufzunehmen. Dieses „wann, wo, was“ macht als autobiografisches Gedächtnis auch die mentale Resilienz aus: Aktuelle Geschehnisse werden abgeglichen mit früheren Erfahrungen, um der Situation entsprechend angemessen zu reagieren. Neue Erfahrungen werden nachts im Tiefschlaf wiederholt und, wenn sie spannend oder emotional oder für die Lebensqualität von hoher Bedeutung sind, in den Neokortex als Langzeitgedächtnis hochgeladen und gespeichert. Die Synapsen, auf denen diese neue Erfahrung über den Tag gespeichert wurde, werden damit wieder frei für neue Erfahrungen und Lernprozesse am Folgetag. Neurogenese: Voraussetzung für Resilienz und Gehirngesundheit weiterlesen

Glückliches Gehirn: eine Frage von Lebensführung und Mikronährstoffen

Dass Glück im Gehirn entsteht, ist allseits bekannt. Weniger bekannt ist, dass es dafür nicht nur psychische, sondern auch physische Voraussetzungen gibt. Das Gehirn ist ein Organ, das wie jedes Andere bestimmte Mikronährstoffe benötigt. Im Unterschied zu anderen Organen benötigt es sogar sehr viel mehr.

Bestsellerautor Dr. Daniel Amen ist Kinder- und Erwachsenenpsychiater und Gründer der Amen Clinics, einer Kette von auf Gehirnfunktionen spezialisierten Kliniken in den USA. Er verfasste mehr als 80 Fachartikel als Autor bzw. Ko-Autor. In seinen Forschungen stellte er verschiedene Gehirntypen fest, die eine sehr unterschiedliche Lebensführung mit unterstützenden Mikronährstoffen benötigen, um ein glückliches Gehirn zu werden. Er vermisst mittels SPECT-Aufnahmen die Gehirne seiner Patienten und entwickelt für sie differenzierte Strategien. Über Fragebögen und Checklisten kann jeder darüber hinaus sehr leicht feststellen, wie es um sein Gehirn bestellt ist und was diesem gut tut. Glückliches Gehirn: eine Frage von Lebensführung und Mikronährstoffen weiterlesen

Energiemangel durch Erschöpfungssyndrom

Chronic Fatigue (CFS) wird von der Medizin kaum als Erkrankung mit körperlicher Ursache ernst genommen, sondern meist mit psychischen Problemen in Verbindung gebracht. CFS ist mit einer Vielzahl unspezifischer Beschwerden verbunden, Hauptsymptom ist eine bleierne Müdigkeit. Neuerdings sind zusätzlich ca. 1,2 Mio Patienten mit weitgehend deckungsgleichen Symptomen betroffen, was unter dem Begriff Long Covid subsummiert wird.

Dr. Bernhard Dickreiter ist Facharzt für innere Medizin, für rehabilitative Medizin und Naturheilkunde und war viele Jahre Leiter einer Rehaklinik. Er erkannte als wesentliche Ursache von CFS ein Energiedefizit auf Zellebene, eine Erkenntnis, die direkt zu den Mitochondrien als den Energiekraftwerken der Zellen führt. Darauf spezialisierte Mediziner wie Bodo Kuklinski behandeln schon lange Patienten mit Multisystemerkrankungen erfolgreich auf der mitochondrialen Ebene, im Wesentlichen mit Mikronährstoffen. Energiemangel durch Erschöpfungssyndrom weiterlesen

Anti-Aging-Medizin für eine gesunde Langlebigkeit

In einer älter werdenden Bevölkerung ist das Interesse am gesunden Älterwerden naturgemäß groß. Entsprechend investiert die Pharmaindustrie in diesen Bereich, bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Stattdessen stellen immer mehr Mediziner Erfolgsfaktoren fest, die jeder selbst beeinflussen kann.

Informationen werden im Körper und vom Gehirn in den Körper, ebenso wie in umgekehrter Richtung, über elektrische Impulse vermittelt. Der zweite Weg ist ein biochemischer, bestimmt von einer Vielzahl enzymatischer Prozesse mit Cofaktoren von Makro- und Mikronährstoffen.

Eine besondere Rolle spielen die Hormone im Körper und die Neurotransmitter im Gehirn. Mit zunehmendem Alter lässt die Produktion der Hormone nach, die für die biologische Reproduktion gebraucht wurden. Die Gründe dafür liegen vermutlich darin, dass ein menschliches Lebewesen über zwei Jahrzehnte Unterstützung in Pflege und Aufwachsen benötigt. Daher hört die Fruchtbarkeit von Frauen in der Lebensmitte auf. Was lange unbekannt war, ist, dass die Geschlechtshormone darüber hinaus wichtige Funktionen für die Gehirngesundheit erfüllen. Sowohl Östrogene als auch Progesteron schützen die Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn und ihre synaptischen Verbindungen. Es stellt sich in Anbetracht der gestiegenen Lebenserwartung daher die Frage, ob diese substituiert werden sollten, um das Gehirn vor schnellem Abbau zu bewahren. Anti-Aging-Medizin für eine gesunde Langlebigkeit weiterlesen

Stille Entzündungsprozesse stoppen

Stille Entzündungen im Körper legen den Grundstein für fast alle chronischen Erkrankungen. Ohne dass man es bemerkt, beschäftigen sie das Immunsystem rund um die Uhr. Der Körper führt einen permanenten Kampf, um zu einem Gleichgewicht (Homöostase) zwischen entzündlichen und antientzündlichen Prozessen zu kommen. Dabei wird sehr viel Energie verbraucht, die an anderen Stellen fehlt. Selbst bei bester ausgewogener Ernährung kommt es früher oder später zu gravierenden Mangelerscheinungen. Ganz besonders leidet dabei das Gehirn, denn dieses kann keine Energie speichern und ist auf eine regelmäßige Zufuhr angewiesen. Stille Entzündungsprozesse stoppen weiterlesen

Der Darm als Schaltstelle für Gehirn und Immunsystem

80% der Informationen gehen vom Darm zum Hirn, nur 20% nehmen den umgekehrten Weg. Damit liegen im Gehirn permanent Informationen über das Befinden des Darms und vorhandene Beschwerden vor. Der Inhalt des Darms durch das, was der Mensch auch im übertragenen Sinne zu sich nimmt, und die sich daraus ergebende mikrobakterielle Zusammensetzung wandern als Information über den Vagusnerv ins Gehirn. Wichtige Teile des Immunsystems liegen im Darm, sodass bei Störungen im Darm sofort auch das Immunsystem beeinträchtigt ist, sei es durch Autoimmunreaktionen oder eine zu schwache Abwehr. Der Darm als Schaltstelle für Gehirn und Immunsystem weiterlesen

Histamin – ein Problem des Immunsystems

Histamin ist Allergikern vertraut: es ist die Antwort der Mastzellen, die z.B. auf Pollen mit der vermehrten Ausschüttung von Histamin reagieren. In den letzten Jahren tritt vermehrt die sog. Histamin-Intoleranz auf, bei der Menschen auf das in fast allen Nahrungsmitteln enthaltene Histamin mit Darmproblemen, Herzrasen, Migräne u.a. reagieren. Begrifflich ist die Intoleranz irreführend, denn Histamin ist ein lebensnotwendiger Stoff, der aus der Aminosäure Histidin gebildet wird. Bei der “Histamin-Intoleranz” kann der Körper das beim Verzehr gereifter Produkte wie Käse, Rotwein und fermentierter Lebensmittel ausgeschüttete Histamin nicht schnell genug wieder abbauen. Für die Schulmedizin ist der Fall klar: der enzymatische Prozess der DAO (Diaminooxidase) ist gestört, diese Substanz muss daher eingenommen und histaminhaltige Lebensmittel dauerhaft vermieden werden. Histamin – ein Problem des Immunsystems weiterlesen

Wie optimistische Überzeugungen im Körper wirken

Die Ärztin Lissa Rankin wurde in ihrer Arbeit immer wieder von unerklärlichen Selbstheilungen scheinbar unheilbar kranker Menschen überrascht. Aus wissenschaftlicher Neugier und Interesse, auch an einer Heilung ihrer eigenen Erkrankung, untersuchte sie während einer Auszeit solche sog. Spontanremissionen und insbesondere den Placebo-Effekt. In der Medizin werden Placebos verächtlich betrachtet, denn sie sollten eigentlich gar keine Wirkung entfalten, weil sie keinen Wirkstoff enthalten. Für die Zulassung eines Medikamentes muss dessen Wirkung stärker sein als eine in der Kontrollgruppe verabreichte Placebo-Substanz ohne diesen Wirkstoff. Häufig erlebte sie aber die Heilung von Patienten mit Substanzen oder Verfahren, die nach wissenschaftlicher Evidenz keine Wirkung haben sollten und daher als Placebo betrachtet werden. Wie optimistische Überzeugungen im Körper wirken weiterlesen

Das entzündete Gehirn

Kognitive Aussetzer bringt man meist mit Alterserscheinungen in Verbindung, doch sind auch viele junge Menschen betroffen. Die an Morbus Crohn erkrankte Freundin der Autorin kämpft mit kognitiven Problemen, sie vergisst eines Tages, ihren Zweijährigen wieder mitzunehmen, nachdem sie den Älteren in den Kindergarten brachte. Selbst tief beunruhigt über ihren eigenen zunehmenden Verlust ihres Namensgedächtnisses und dem Versagen bei einfachsten Rechenaufgaben, beginnt die Wissenschaftsjournalistin Donna Jackson Nakazawa mit der Recherche nach einem von ihr vermuteten Zusammenhang zwischen einer körperlichen Erkrankung und kognitiven und emotionalen Beeinträchtigungen. Die von ihr im vorliegenden Buch kommunizierten revolutionären neurowissenschaftlichen Erkenntnisse waren bisher nur einem Fachpublikum zugänglich. Das entzündete Gehirn weiterlesen

Wie die Psyche das Immunsystem beeinflusst

Stress führt zur Reaktion des Immunsystems, indem es eine Entzündung im Körper verursacht. Dabei spielt es keine Rolle, ob der auslösende Faktor psychischer Stress oder Angst ist, eine Verletzung oder ein Virus. Die ausgelöste Entzündungsreaktion ist mit der Ausschüttung von Zytokinen ein höchst effizientes System des Körpers mit Störungen jeder Art umzugehen und das verlorene Gleichgewicht wiederherzustellen. Das Immunsystem macht in der Entzündungsreaktion vom Grundprinzip keinen Unterschied zwischen einem Ehestreit und einem Virus: ein Cocktail von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol wird ausgeschüttet.  Wie die Psyche das Immunsystem beeinflusst weiterlesen