Stille Entzündungsprozesse stoppen

Stille Entzündungen im Körper legen den Grundstein für fast alle chronischen Erkrankungen. Ohne dass man es bemerkt, beschäftigen sie das Immunsystem rund um die Uhr. Der Körper führt einen permanenten Kampf, um zu einem Gleichgewicht (Homöostase) zwischen entzündlichen und antientzündlichen Prozessen zu kommen. Dabei wird sehr viel Energie verbraucht, die an anderen Stellen fehlt. Selbst bei bester ausgewogener Ernährung kommt es früher oder später zu gravierenden Mangelerscheinungen. Ganz besonders leidet dabei das Gehirn, denn dieses kann keine Energie speichern und ist auf eine regelmäßige Zufuhr angewiesen.

Die Ärztin und Bestsellerautorin Dr. Simone Koch gehört für mich zu den besten Medizinern Deutschland. Weithin bekannt wurde sie durch ihre Interviews bei online-Kongressen, die vielen Patienten helfen, ihr Verständnis der ganzheitlichen Medizin zu erweitern.

Sehr gut verständlich erläutert sie in sehr bildhafter Darstellung mit Figuren aus der Fantasywelt wie Trollen und Zauberern den Aufbau und die Funktionsweise des Immunsystems. Sie geht ein auf die Ursachen von stillen Entzündungen, die in Schlafmangel, falscher und kohlenhydratreicher Ernährung, Übergewicht, Bewegungs- und Lichtmangel, chronischem Stress u.a. liegen. Dazu gibt sie auch Hinweise auf geeignete Laborparameter.

Bemerkenswert ist, dass sie dabei auch die Rolle der Genvarianten thematisiert, die verstärkend auf Stress- und Entzündungsprozesse wirken. Wer z.B. im Immunsystem in den Genen Varianten in IL-6 und TNF-alpha hat, lebt mit dem Risiko, dass eine kleine Infektion schnell eskaliert und sich zur Hyperinflammation entwickeln kann.

Aber auch eine Verlangsamung im Abbau der Stresshormone kann zu Problemen führen. Diese Catecholamine werden über den Belohnungs- und Motivations-Botenstoff Dopamin aufgebaut und über den Weg der COMT zu Noradrenalin und Adrenalin wieder abgebaut. Wenn dieser Prozess, genetisch bedingt, stark verlangsamt erfolgt und ggf. noch Schwermetalle den Prozess zusätzlich hemmen, bleibt das Stressniveau lange hoch. Diese Menschen sind zwar häufig tatkräftig und unermüdlich in ihren Aktivitäten, leiden aber unter der langen Nachwirkung von Stressoren.
Entzündungsprozesse werden dadurch verstärkt. Da auch die Immunzellen Stresshormone bilden, kann sich das Ganze über die pro-entzündlichen Zytokine weiter verstärken. Wenn dann ein Virus auf das System einwirkt, wird es problematisch, vor allem in Verbindung mit den genannten Genvarianten in IL-6 und TNF-alpha.

Diese Genvarianten treten nach meiner Erfahrung sehr häufig auf! In der Epigenetik werden diese Prozesse analysiert und untersucht, welche Maßnahmen die Genvarianten an- oder abschalten, also fördern oder hemmen können. Genanalysen (wie ich sie selbst über zwei Labore anbiete) geben mittlerweile sehr preiswert Aufschluss über die in den Genen bestehenden Risiken, die jeder Mensch in unterschiedlicher Konstellation hat. Verändern lassen sich die Gene zwar nicht, aber die möglichen Folgen durch einen darauf angepassten Lebensstil abmildern.

Dr. Simone Koch spricht auch über ihre sehr persönlichen Erfahrungen mit stillen Entzündungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen und beschreibt praxisorientiert, welche Maßnahmen ihr selbst dabei helfen in ein gesundes Gleichgewicht zu kommen.

Ich persönlich lasse keinen Vortrag und kein Buch von ihr aus, sie ist selbst in Nebensätzen noch kompetent und informativ. Dieses Buch, ebenso wie ihr Bestseller über Hashimoto, enthält neben gründlicher Hintergrund-Recherche praktikable und erprobte Lösungsansätze. Herausragend!