Der Vagusnerv ist der zehnte von zwölf Hirnstammnerven und die heimliche Schaltstelle des menschlichen Nervensystems. Mit Ausnahme des Riechnervs und des Sehnervs entspringen alle Hirnnerven im Stammhirn an der Basis des Gehirns. Der Vagus reguliert das autonome Nervensystem, also jenen Teil, der nicht bewusst kontrolliert und gesteuert werden kann, und damit die Aktivität aller inneren Organe. Treten Probleme in diesen Organen auf, so können sie ihre Ursache durchaus in einer Störung des Vagus haben. Wenn seine Funktion gestört ist, kann sich der Körper nicht mehr von Stress erholen. Symptome wie Verdauungsbeschwerden und Übelkeit oder Herz-Rhythmus-Störungen und sogar Depression und Burn-out sind die Folge. Vagus: Bedeutung für Körper, Psyche und kognitive Gesundheit weiterlesen
Autor: Gaby Marx
Gehirngesund statt entzündet
Was Menschen sich fürs Älterwerden vor allem wünschen, ist, mit einem gesunden Gehirn zu altern. Tatsächlich aber steigt seit Jahren die Häufigkeit kognitiver und psychischer Beeinträchtigungen und neurodegenerativer Prozesse bei älteren Menschen. Es gibt viele Beweise in Studien, die darauf hindeuten, dass es für alle diese die Lebensqualität beeinträchtigenden Störungen eine Ursache gibt: chronisch entzündliche Veränderungen im Gehirn. Diese lassen sich durch geeignete Mikronährstoffe minimieren bzw. sogar selbst heilen.
Der erfahrene Internist, Molekularmediziner und Gastroenterologe Dr. med. Ulrich Strunz legt in einem weiteren Bestseller seine Erkenntnisse für ein gesundes Gehirn offen. Ausgehend von der Funktionsweise des Gehirns, der Bedeutung von Blut-Hirn-Schranke und der Darm-Hirn-Achse beschreibt er die wichtigsten Störfelder, die das Gehirn beeinträchtigen. Was genau brauchen die Nervenzellen, um gut zu funktionieren, was die Mitochondrien, die in den Nervenzellen für den hohen Energiebedarf sorgen sollen? Und was passiert, wenn entzündliche, chronische Prozesse entstehen? Wie kann man Abhilfe schaffen?
Das Buch gibt eine Anleitung zur Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen wie Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralstoffen und auch Vitaminen.
Darüber hinaus gibt Dr. Strunz viele Tipps zu einer gehirngesunden Lebensführung, zu der die richtige Ernährung, Bewegung und nicht zuletzt auch die Benutzung des Gehirns gehören.
Fazit: es ist ein mit knapp 200 Seiten schmales Büchlein, das für Einsteiger kurzgefasst das Wichtigste zusammenfasst.
Ist Altern eine heilbare Krankheit?
Dass das Altern mit körperlichen Beeinträchtigungen verbunden ist, ist keineswegs ein Automatismus. Es fallen immer wieder Menschen auf, die nicht nur sehr alt werden, sondern dabei auch noch gesund und vital bleiben. Sind es die Gene? Laut aktuellem Stand der Forschung machen die Gene zwischen 10% und 25% dabei aus. Wichtiger als die genetische Prädisposition ist der Lebensstil.
Altern wird nicht als Krankheit betrachtet, weil die damit verbundenen Prozesse Jeden betreffen. Krankheiten gelten nur als solche, wenn sie weniger als 50% der Bevölkerung betreffen. Die mit dem Alterungsprozess in Verbindung gebrachten Krankheiten werden dann symptomatisch behandelt. Prof. Dr. David A. Sinclair beschrieb vor etlichen Jahren in seinem Bestseller „Das Ende des Alterns“ den damaligen Stand der Forschung und seine Hoffnung, die mit dem Altern verbundenen Prozesse eines Tages heilen zu können. Ist Altern eine heilbare Krankheit? weiterlesen
Herz-Energie
„Sie können kein guter Chirurg sein, wenn Sie das Wesen von Materie nicht verstanden haben. In ihrem Innersten ist Materie Energie, und beide können ineinander übergehen.“
Diesen Leitsatz gab ein Professor für experimentelle Chirurgie dem Herzchirurgen Dr. Reinhard Friedl mit auf den Lebensweg. Während er viele Jahre in der sterilen Welt der Herzoperationen lebte, wurde Friedl eines Tages klar, dass die Funktion des Herzens als mechanische Pumpe nicht alles sein konnte.
Das Herz ist das erste Organ, das sich nach der Zeugung entwickelt. Das Hormon Oxytocin, das “Kuschel”- und Bindungshormon, löst den ersten Herzschlag aus. In der Geschichte wechselte die Bedeutung des Herzens, lange hielt man es für den Sitz der Seele. Heute verwendet man meist den Begriff des Bewusstseins und ordnet dessen Sitz dem Gehirn zu. Gehirn und Herz scheinen aber eher eine Einheit darzustellen oder zumindest eng miteinander verbunden zu sein. Wenn das eine Organ krank wird, wird es das Andere häufig auch. Nach Herzinfarkten erleben Betroffene häufig eine Depression, und umgekehrt kann eine Übererregung des Gehirns zu tödlichen Herzrhythmusstörungen führen. Neurochirurgen beschreiben, dass das Gehirn im Rhythmus des Herzens pulsiert. Zwar hat das Herz weniger Nervenzellen als das Gehirn, aber es besitzt mit rund 40.000 Nervenzellen ein Netzwerk, von dem aus 80% der Signale vom Herzen zum Gehirn gehen und nicht umgekehrt. In jedem Fall stehen beide Organe miteinander in intensivem Austausch über verschiedene Körper- und Hormonsysteme, und selbst über ihre Magnetfelder beeinflussen sie sich gegenseitig.
Ein Herzchirurg macht sich auf den Weg, sein eigenes Herz wiederzufinden. Er beschreibt seine Arbeit im OP als Herzchirurg bis ins Detail, was dem Leser manchmal ziemlich gruselig erscheint. Er kämpft für das Überleben sehr junger ebenso wie sehr alter Menschen und staunt über die den Herzen innewohnende Kraft. Im Laufe der Zeit entwickelt er ein Bewusstsein für die Herzens-Wünsche seiner Patienten und stellt fest, dass diese im Heilungsprozess eine bedeutsame Rolle spielen.
Ein in jeder Hinsicht faszinierendes Buch, das einlädt, wieder mehr auf sein eigenes Herz zu hören.
Risikofaktor stille Entzündungsprozesse
Entzündungen sind eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers gegen Feinde und zum Schutz vor Schäden. Kurzfristige, vom Immunsystem kontrollierte Entzündungen sind entscheidend für die Bekämpfung von Infektionen, Verletzungen und Krankheiten und konnten somit in der Evolutionsgeschichte das Überleben sichern. Wenn dieser Prozess nicht erfolgreich zu Ende gebracht wird, z.B. bei einer Infektion Viren im Körper zurückbleiben, entsteht daraus eine chronische stille Entzündung, die mit einer permanenten Aktivierung des Immunsystems zur dauerhaften Belastung führt. Da diese Prozesse zunächst keine Symptome hervorrufen, spricht man von einer Silent Inflammation. Risikofaktor stille Entzündungsprozesse weiterlesen
Psychische Erkrankungen sind Stoffwechsel- und Mitochondrienprobleme
Psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen, nehmen in den westlichen Gesellschaften epidemieartige Ausmaße an. In der Behandlung werden Medikamente eingesetzt, die gleichzeitig teils massive Nebenwirkungen haben- mit hohem finanziellem Aufwand für die Gesellschaft und eher mäßigem Erfolg.
2016 behandelte der Psychiater und Neurowissenschaftler Christopher M.Palmer einen Patienten mit Schizophrenie und bipolarer Störung. Da der Patient auch erhebliches Übergewicht hatte, hielt Palmer einen Versuch mit ketogener Ernährung für sinnvoll. Zu seiner Überraschung nahm der Patient nicht nur ab, sondern seine psychischen Erkrankungen lösten sich weitgehend auf und er konnte ein selbständiges und erfolgreiches Leben führen. Psychische Erkrankungen sind Stoffwechsel- und Mitochondrienprobleme weiterlesen
Alterungsprozesse verstehen und aufhalten
Das Thema Anti-Aging, auch Longevity genannt, fasziniert Verbraucher und Wissenschaftler. Was genau sind die Prozesse, die das Altern bestimmen und wie lässt sich dieser hinauszögern? In Umfragen zeigt sich, dass weniger die Lebensdauer als vielmehr die Lebensqualität durch ein gesundes und selbstbestimmtes Leben auch im Alter das Ziel der meisten Menschen ist.
Nach seinem Bestseller „How not to diet“ legt der Arzt Dr. Michael Greger jetzt sein mit über 700 Seiten opulentes Werk „How not to age“ in deutscher Sprache vor. Alterungsprozesse verstehen und aufhalten weiterlesen
Longevity: Länger und besser leben
In den letzten 100 Jahren ist es den Menschen in den westlichen Ländern gelungen, ihre Lebenszeit statistisch deutlich zu erhöhen. Gleiches allerdings gilt nicht für die Qualität ihres Lebens, denn die meisten Menschen verbringen ihre letzten Lebensjahre im Zustand chronischer Erkrankungen. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Prozesse und Demenzen, Typ-2-Diabetes scheinen unausweichlich mit dem Altern verbunden.
Unser sog. Gesundheitssystem therapiert diese Erkrankungen mehr oder weniger erfolgreich, aber erst, wenn die Erkrankung bereits eingetreten ist. Krankheitssymptome werden repariert, eine Heilung ist nicht das Ziel der Behandlungen. Im Beispiel von Diabetes beginnt die Behandlung mit Medikamenten, die den Körper in der Insulinproduktion unterstützen, erst ab einer definierten Schwelle z.B. des Laborwerts HbA1c (Langzeitzucker). Liegt der Wert noch knapp darunter, findet keine Behandlung statt, zumindest keine von Krankenkassen finanzierte. Weshalb lassen wir es überhaupt so weit kommen, dass die Erkrankung sich manifestiert? Longevity: Länger und besser leben weiterlesen
Faktoren der Langlebigkeit
Altern ist ein multifaktorieller biologischer Prozess. Unter Langlebigkeitsforschern geht man davon aus, dass ein Alter von 120 Jahren erreichbar ist. Ziel ist es dabei, nicht nur die Zahl der Jahre zu erhöhen, sondern vor allem die Zahl derer mit einer guten Gesundheit. Die Realität sieht derzeit anders aus: fast zwangsläufig scheinen mit dem Altern Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und metabolisches Syndrom sowie fehlgeleitete Prozesse, die zu Krebserkrankungen führen, mit dem Altern verknüpft zu sein. Faktoren der Langlebigkeit weiterlesen
Die Evolution des Immunsystems in der Natur
Der 2023 zu Tode gekommene Biologe Clemens G. Arvay hinterlässt mit seiner „Naturgeschichte des Immunsystems“ eine gelungene Erzählung über die Entstehung des Immunsystems in seinen verschiedenen Varianten in der Tier- und Pflanzenwelt bis hin zum Menschen.
Pathogen wirkende Organismen gibt es in der Evolution für jeden Organismus und jeder hat dagegen eine Strategie entwickelt mit dem Ziel, schneller zu sein als der Angreifer. Umgekehrt entwickelt das Pathogen immer neue Mechanismen, um dem Immunsystem des Wirts zu entkommen. Bakterien wehren sich mit ihren Mitteln gegen Bakteriophagen, Nesseltiere wie Quallen gegen Meereseinzeller, Menschen gegen Influenzaviren. Die Evolution des Immunsystems in der Natur weiterlesen