In der Natur sehen wir, dass sich das Große im Kleinen wiederholt. Jeder Baum hat einen Stamm, darüber große und kleine Äste, Zweige und Zweiglein und die Krone. Dieser Grundstruktur Ähnliches, seinem Selbst Ähnliches, sehen wir an jedem dicken und dünnen Ast, der sich immer weiter verzweigt. Selbst die Maserung eines einzelnen Blatts weist ähnliche Strukturen auf. Dieses Prinzip der Musterbildung wiederholt sich in der gesamten Natur. Wissenschaftlich analysiert wurden diese als Fraktale bekannten Ordnungsprinzipien zuerst in der Mathematik, genauer in der Geometrie.
Der Arzt, Psychologe und Psychotherapeut Prof. Dr.Dr. Christian Schubert untersucht seit vielen Jahren die Wechselwirkungen von Psyche, Gehirn und Immunsystem und machte als Forscher den neuen Wissenschaftszweig der Psychoneuroimmunologie weltbekannt.
War er lange nur einem kleinen Kreis bekannt, so ist er spätestens seit der Coronazeit als Kritiker einer menschenunwürdigen Politik bekannt geworden.
Alles Lebendige, alles, was Natur ausmacht, und damit auch der Mensch, ist nicht linear erklärbar, sondern organisiert sich über Fraktale. Diese Ordnungsstruktur lässt sich auch auf die Psychologie übertragen. Tiefere, unbewusste Mechanismen bringen Menschen wiederholt in ähnliche Situationen. In selbstähnlicher Wiederholung finden ein bestimmtes Verhalten oder bestimmte Lebenserfahrungen regelmäßig statt. Diese Muster sind sogar über Generationen zu beobachten.
Über Fraktale lassen sich diese bewusst machen. Sie schwingen mit in Sätzen wie „diese Erfahrung möchte ich nicht noch einmal erleben“. Über die Erforschung der eigenen Wiederholungsmuster ergeben sich als Option, diese im negativen Fall zu überwunden oder anders und bewusster damit umzugehen.
Eine neue Medizin müsste nach Schuberts Auffassung daher den ganzen Menschen betrachten: biologisch, psychologisch und sozial unter Berücksichtigung der jeweiligen Fraktale. Wenn Fraktale psychisch wirksam werden, tun sie dies auch auf biochemischer Ebene.
Chronische Erkrankungen z.B., die durch äußere Faktoren als Stressoren ausgelöst werden, tun dies nach seiner Beobachtung in einer regelmäßigen Abfolge. Dies kann eine bestimmte Krankheit sein, auf die der Mensch durch bestimmte Trigger mit einer bestimmten Belastung reagiert, und die schubweise verläuft, wie es bei Autoimmunerkrankungen passiert. Diese könnten Fraktale der psychosozialen Einheit sein, die sich durch das gesamte Leben hindurchziehen und über den Körper zum Ausdruck gebracht werden. So könnte auch Demenz auf der psycho-sozialen Ebene als ein Ausdruck eines gewollten Erinnerungsverlusts sein.
Solche Muster werden transgenerational über Generationen weitergegeben und erfolgen im Wesentlichen unbewusst, können aber über das Erkennen dieser Strukturen helfen, das Unbewusste bewusst zu machen. Diese Mustererkennung lässt Schlüsse von einem auf den anderen Lebensbereich ebenso zu wie von der Gegenwart auf die Vergangenheit und von der Gegenwart auf die Zukunft und kann zu tiefen Heilungsprozessen führen.
Christian Schubert gibt Einblick in seine Forschungsarbeit über Fraktale und veranschaulicht das mit vielen Fallgeschichten aus seiner Praxis, die ein für manchen trockenes Thema sehr lebendig machen.