Corona-News: Wahrheit oder Fake?

Nach der ersten panischen Reaktion aufgrund ihrer Vorerkrankung und ihrem Alter, beginnt die Wissenschaftsjournalistin Miryam Muhm zu recherchieren. Sie nimmt nicht für sich in Anspruch, die Wahrheit zu kennen. Sie konzentriert sich auf wissenschaftliche Studien und gibt dazu genaue Quellenhinweise.

Verschwörungstheorien stellt sie übrigens nicht auf, diese wären angesichts der gesundheitlichen und gesellschaftlichen Schäden auch wenig weiterführend. Miryam Muhm konzentriert sich auf Fragen.

Wo liegt der Ursprung des Virus? Klar scheint bisher nur zu sein, dass Wuhan nicht der Entstehungsort war, sondern der des ersten massiven Ausbruchs. Möglicherweise war es eine Provinz im Süden Chinas, es könnte aber auch eine Region in Amerika gewesen sein. In Kalifornien gab es im Herbst 2019 eine ungewöhnliche Häufung von Lungenerkrankungen, die lt. behandelnder Ärzte zumindest eine starke Ähnlichkeit mit COVID-Symptomen aufweisen.

Über eingefrorene Sekrete von Patienten konnten jetzt erste Infektionen bereits für Januar 2020 in München nachgewiesen werden. Und bereits ab Mitte November 2019 wurde in Deutschland vom Robert-Koch-Institut ein deutlicher Anstieg ungewöhnlich schwerer Atemwegserkrankungen dokumentiert. Über Wasserproben lässt sich das Virus aber noch sehr viel früher lokalisieren: im Herbst 2019 bzw. bereits im Frühjahr 2019 in Barcelona. Miryam Muhm skizziert den Verlauf der viralen Verbreitung, die typischerweise in mehreren Stufen verläuft, zunächst weitgehend unbemerkt.

Auch die Entstehung des Virus bleibt rätselhaft, ob tierisch oder einem Labor entsprungen. Als zumindest ungewöhnlich in der evolutionären Entwicklung bezeichnen Forscher Veränderungen in der Gensequenz des Virus, die die Effizienz erhöhen, mit der das neuartige Virus die Zellen des Menschen für seine Zwecke nutzt. Bisher kann kein Wissenschaftler die Entstehung in einem Labor völlig ausschließen. Miryam Muhm beschreibt die Arbeit diverser Hochsicherheitslabore, soweit diese öffentlich bekannt wurden und zeigt, unabhängig von COVID, die damit verbundenen Risiken auf.

In der Zuweisung der Schuld an China liegen natürlich auch wirtschaftliche Interessen. Trotz aller Kritik am politischen System hat jedoch China bereits sehr früh die Daten für die Entschlüsselung des Virus-Genoms geliefert, die dann die Grundlage lieferten für die Entwicklung des PCR-Tests.

China scheint in manchem sehr viel weiter zu sein als es bei uns die öffentlichen Medien zulassen: Während im Westen noch vor der Einnahme von Vitamin D zur Behandlung oder Prävention von COVID-19 als Fake News gewarnt wird, laufen in China seit Monaten bemerkenswerte Studien, u.a. zur Einnahme von hochdosiertem Vitamin D und zwar als einzige Therapie.
Nachgewiesen werden konnte nicht nur dort ein deutlich milderer Krankheitsverlauf bei Patienten mit einem über 50 ng/ ml liegenden Vitamin D-Spiegel. Neu für mich war, dass alte Menschen in der Region um Bergamo extrem niedrige Vitamin-D-Spiegel aufweisen, weil sie ganzjährig dunkel gekleidet sind, um sich vor der Sonne zu schützen. Menschen in Deutschland scheinen hingegen zwar ebenfalls niedrige, im Vergleich zu Bergamo aber deutlich höhere Spiegel zu haben. Es könnte auch die hohe Sterblichkeit der dunkelhäutigen US-Amerikaner erklären, denn die dunkle Haut ist als Schutz vor der Sonneneinstrahlung in Afrika entstanden. Wenn aber der Körper großflächig nur selten der Sonne ausgesetzt ist, wie es in den westlichen Ländern der Fall ist, bildet sich auch weniger Vitamin-D. Die aus evolutionärer Sicht sinnvolle und vor den Strahlen schützende dunkle Haut verstärkt also die mit der Erkrankung verbundenen Risiken.

Was können wir noch tun, um uns zu schützen? Ein Aspekt ist sicher, die Funktion der Leber zu unterstützen. Auffallend viele Menschen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber haben einen schweren Krankheitsverlauf. Diese aber entsteht durch stark zucker- und kohlenhydatreiches Essen. Eine Entgiftung und Entlastung der Leber dient daher der Prävention ebenso wie Enthaltsamkeit bei sonstigen belastenden Genussmitteln.

In Zusammenhang mit Prävention spart die Autorin nicht mit Kritik und dokumentiert, dass alles, was nicht auf einen Impfstoff hinausläuft, mittlerweile in sozialen Netzwerken wie Facebook „korrigiert“ wird. Selbst wissenschaftliche Studien verschwinden auf diese Weise. Die Autorin stellt auch das Für und Wider einer möglichen Impfung vor und geht darauf ein, was die neuartige und mit Chancen und Risiken versehene Messenger-RNA bewirken kann.

Fazit: Dieses Buch sollte man gelesen haben, nicht nur wegen der vielen, in den Leitmedien nicht veröffentlichten Informationen. Darüber hinaus zeigt Miryam Muhm, dass es gar nicht so einfach ist, zwischen Wahrheit und Fake News zu unterscheiden. Betroffen gemacht haben mich ihre Ausführungen bezüglich wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Facebook als Fake markiert oder gleich ganz entfernt, mehr aber noch, dass auch die öffentlich-rechtlichen Informationssendungen Halbwahrheiten und lückenhafte Berichte enthalten.

Was ich mit diesem Buch vor allem gelernt habe: nicht alles, was Fake News sind, sind als solche erkennbar, und umgekehrt sind nicht alle als Fake News bezeichneten Berichte tatsächlich solche.