Yin-Yoga gegen Stress

YinYogaNoch ein Yoga-Stil? Die derzeit in den Studios gelehrten Stile unterstützen vor allem Yang-Anteile und dienen der Bildung von Kraft und Ausdauer. Menschen, die unter Strom stehen, neigen aber ohnedies dazu, bis an ihre körperlichen und geistigen Grenzen zu gehen. Ein körperlich anstrengender Yogastil baut zwar Adrenalin im Körper ab und reduziert die Anspannung, schwächt aber die unterversorgten Yin-Meridiane zusätzlich. Jedes Leben wird von zwei gegensätzlichen Kräften beherrscht. Diese Kräfte stehen sich einerseits konträr gegenüber, andererseits ergänzen sie sich und bilden erst gemeinsam das vollkommene Ganze. Diese Kräfte werden Yin und Yang genannt. Sie stehen für Tag und Nacht, männlich und weiblich, Sommer und Winter, Spannung und Entspannung usw. Der Körper versucht stets sein Gleichgewicht, die Homöostase, als Balance zwischen den Extremen zu erreichen. Auch die Energieleitbahnen der TCM im Körper, die Meridiane, sind paarweise zu betrachten: zum Yin-Meridian Lunge gehört der Yang-Meridian Dickdarm, zum Yin-Meridian Niere gehört der Yang-Blasen-Meridian. Ein Ungleichgewicht in eine Richtung oder die Einwirkung von Emotionen beeinträchtigen den Energiekreiskauf.

Die aktive Seite, der Yang-Anteil, ist in unserer Gesellschaft häufig überbetont und wird durch die Verschiebung der Organuhr (z.B. spätes Abendessen und spätes Zu-Bett-gehen) noch verstärkt. Zum Ausgleich ist daher eine sanfte Form des Yoga, die Unterstützung der Yin-Meridiane ein Ansatz, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Im Gegensatz zum modernen Yoga basiert der traditionelle Yoga auf dem achtsamen und sehr langen Halten der asanas. Indiz dafür ist die ruhige und gleichmäßige Atmung, die auch auf der mentalen Ebene zu Ent-Spannung und Befreiung von Stress führt.