Im Westen wird der Yoga vor allem mit seinen körperlichen Aspekten über die Asanas praktiziert. Nicht wenige der angehenden Yogis und Yoginis haben dabei ihre Mühe mit den „Herz öffnenden“ Asanas, denn diese wirken nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern sprechen die spirituellen und energetischen Aspekte an. „Wir erkennen dann, dass wir nicht einen Körper haben, sondern dass wir dieser Körper sind.“
Die Quellen des Yoga-Sutra beschreiben als Ziel der Yoga-Praxis eine nachhaltige Ruhe und Klarheit des Geistes. Die Essenz des Yoga aber ist die Verbundenheit aller Wesen wie auch die Neurowissenschaften die Relevanz des Gehirns als soziales Organ nachweisen. Eine Yogapraxis, die auf Selbsterforschung und Selbsterweiterung ausgerichtet ist, die die Verbindung zu anderen Menschen in den Mittelpunkt stellt, die Mitgefühl wie auch Selbstmitgefühl fördert, steht in Übereinstimmung mit den alten Quelltexten des Yoga, der Gehirnforschung und der ganzheitlichen Medizin: es gibt keine Trennung von Körper und Geist. Wir sind das, was wir denken und leben.
Anna Trökes, die grande dame des Yoga, beschreibt die Rolle der Verbundenheit in den alten Quellen und die Herzöffnung in der Yogapraxis, die auch für das körperliche Herz eine gesundheitsfördernde Wirkung hat. Jenseits alter gelernter Überzeugungen, Disziplin und Perfektionsanspruch wird das Thema für Anna Trökes selbst ein ganz persönliches Anliegen. Es ist damit ein ganz besonderes und tief gehendes Yogabuch, und es ist auch ein Plädoyer gegen den Selbstoptimierungswahn und für einen verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Ressourcen und denen der Umwelt.