Die Macht der Emotionen

SchnabelDie Menschen in Deutschland heißen mit großer Herzlichkeit die Flüchtlinge willkommen. Emotionen wie man sie sonst nur von einer Fußball WM kennt, werden ganz selbstverständlich öffentlich ausgedrückt.  Aber nicht nur in den jetzt erlebten Dimensionen sind Gefühle relevant: jede Situation, jeder Impuls von außen führt zu einer inneren Bewertung, indem die Gedanken mit einem Gefühl verbunden werden. Dieser Vorgang findet überwiegend automatisch statt.
Unsere Emotionen bestimmen wie wir die Welt sehen und ihr gegenübertreten – ob wir sie als feindlich oder freundlich wahrnehmen, ob wir mit Angst, Wut, Aggression oder mit Mut und Liebe reagieren.

Wenn unsere Gefühle unsere Entscheidungen herbeiführen, stellt sich die Frage: In welchem Maße sind wir damit manipulierbar?

Der Wissenschaftsjournalist und Buchautor Ulrich Schnabel erstellt in \”Was kostet ein Lächeln?\” eine Kartografie der Gefühle. Er beschäftigt sich vor allem mit der Frage ob Emotionen ansteckend sind. Solche kollektiven Emotionen entfalten sich im Negativen (Reichsparteitag in der NS-Zeit) wie im Positiven (Refugees welcome).
Über die Frage hinaus, ob und wie weit wir/ die Gesellschaft durch unsere Emotionen manipulierbar sind, hat es für den Leser einen durchaus praktischen Nutzen: Es kann uns dadurch gelingen, den emotionalen Hintergrund unserer Entscheidungen zu erkennen.

Daß wir unseren als negativ empfundenen Emotionen durchaus nicht unveränderbar und hilflos ausgeliefert sind, zeigen zahlreiche Buchtitel aus den Neurowissenschaften.