Zirbeldrüse und Gehirnentwicklung

WarnkeÖffnungÜber unsere Sinne nehmen wir zahlreiche Wahrnehmungen teils bewusst, teils unbewusst auf. Da wir sinnliche Wahrnehmungen entweder bewusst steuern oder diese über automatisierte Netzwerke in unserem Gehirn gesteuert werden, basieren die damit verbundenen Wahrnehmungen weitgehend auf gespeicherten Erfahrungen. Wirklich neue Erfahrungen sind damit kaum möglich, überwiegend wird automatisiertes und gelerntes Verhalten wiederholt.

Als Empfänger außersinnlicher Wahrnehmungen wurde schon in alten Kulturen die Zirbeldrüse gesehen, eine kleine aus kristallinen Strukturen bestehende Drüse tief im Gehirn. Ziel war es meist, Heilung im Sinne eines Ganz- und Heil-Werdens zu erreichen. Die Epiphyse oder Zirbeldrüse wurde damals und wird heute wieder als Möglichkeit der Erweiterung des Bewusstseins über die Begrenzungen der Materie hinaus genutzt. Von Einstein bis hin zu Philosophen und Quantenphysikern beschreiben viele von ihnen ihre Entdeckungen über den Zugang zu einer Welt jenseits unseres materiellen Käfigs. Sie gehen davon aus, dass auch das Universum ein Bewusstsein besitzt, das nur unter Umgehung bzw. Stilllegung bestimmter Teile unseres Gehirns zugänglich wird. Auch zahlreiche Gehirnforscher beschäftigen sich mittlerweile mit den erstaunlichen Wirkungen, die sich beispielsweise mit Meditation über die Zirbeldrüse erzielen lassen.

Ulrich Warnke schlägt mit seinem esoterisch anmutenden Titel einen großen Bogen von den Erkenntnissen der Gehirnforschung über die Zirbeldrüse und deren wissenschaftlich erforschter Funktionsweise hin zu den Möglichkeiten, die diese bietet, unser begrenztes Bewusstsein zu erweitern. Was wir als Bewusstsein bezeichnen, ist Teil unseres von unserem Gehirn konstruierten Ichs, denn selbst jede scheinbar objektive Erfahrung unserer Sinne wird von unserem Gehirn überprüft und dann der individuellen inneren Realität angepasst, aber nicht umgekehrt. Wir leben und werten daher weitgehend auf Basis vergangener Erfahrungen.

Dabei besitzt das menschliche Gehirn eine unglaubliche Plastizität, d.h. eine nahezu unbegrenzte Fähigkeit sich selbst zu verändern und umzustrukturieren. Diese Fähigkeit lebenslangen Lernens mit allen Möglichkeiten zu Potenzialentfaltung, Wohlbefinden und Zufriedenheit lässt sich mental trainieren wie Ulrich Warnke mit Zitaten namhafter Gehirnforscher darlegt.

Ulrich Warnke gehört für mich als Vielleserin populärer Themen aus Gesundheit und Gehirnforschung zu den wenigen, die wissenschaftliche Erkenntnisse sowohl leicht als auch höchst kompetent vermitteln. Er verfügt über tiefe medizinische Kenntnisse und erläutert detailliert die Funktionsweise von Enzymen, Vitaminen und Mineralstoffen. Erwähnt werden muss auch die sehr detailliert beschriebene Funktion und Synthese von Gehirnbotenstoffen wie Dopamin, Serotonin und Melatonin. Er gibt zahlreiche Hinweise wie sich deren Produktion durch die richtige Ernährung unterstützen lässt und nennt zahlreiche mir bisher unbekannte Kräuter. Nach Lesen dieses Buches bin ich versucht, Ulrich Warnke als Universalgenie zu bezeichnen. Auf jeden Fall entdecke ich bei jedem erneuten Lesen Neues, das sich weiter zu vertiefen lohnt.